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DsiN-Sicherheitsindex 2024: Sicherheitsvorfälle steigen drastisch
Seit 2014 analysiert der DsiN-Sicherheitsindex, wie sicher Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland digital unterwegs sind und welche Maßnahmen die Sicherheitslage verbessern könnten. Der Indexwert, der auf einer Skala von 0 (keine IT-Sicherheit) bis 100 (vollständige IT-Sicherheit) angegeben wird, bietet eine Einschätzung der aktuellen Sicherheitslage. Schwerpunkt des diesjährigen DsiN-Sicherheitsindex ist das Thema KI-Sicherheit im Alltag.
Zentrale Ergebnisse des Sicherheitsindex 2024 auf einen Blick
- Der Sicherheitsindex erreicht mit 55,7 Punkten den bisherigen Tiefpunkt.
- Phishing & Co.: Die IT-Vorfälle bei Verbraucherinnen & Verbrauchern steigen deutlich an.
- Besonders E-Mail-Anhänge verursachen bei Onlinern große Unsicherheit.
- Im Bereich KI-Sicherheit im Alltag wünschen sich Verbraucherinnen und Verbraucher mehr Aufklärung und Hilfestellung.
Index fällt in diesem Jahr auf 55,7 Indexpunkte
Der DsiN-Sicherheitsindex sinkt 2024 auf einen neuen Tiefststand von 55,7 Punkten, nachdem er in den letzten zwei Jahren bereits gefallen ist (um 2,9 Punkte im Jahr 2022 und um 2,6 Punkte im Jahr 2023). Grund dafür ist die erhöhte Anzahl der IT-Sicherheitsvorfälle. Die Zahl der bemerkten Vorfälle steigt von 54,6 Punkten (2023) auf einen Wert von 61,2 Punkten (2024). Die häufigsten Sicherheitsvorfälle fanden im Bereich Phishing, beispielsweise via Messenger oder SMS und mittels infizierter E-Mails, Anhänge und Links statt.
Fokusthema 2024: KI-Sicherheit im Alltag
Der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verändert unseren digitalen Alltag grundlegend: Sprachassistenten, Gesichtserkennung und Anwendungen wie ChatGPT und Google Gemini sind bereits für viele Menschen Bestandteil des täglichen Lebens. Das spiegelt sich auch in der Befragung wider: 95,7 Prozent der Befragten haben bereits von KI gehört und 69,7 Prozent gaben an, die dahinterliegende Technologie zu verstehen. Ganze 67,7 Prozent halten KI in Zukunft für unverzichtbar – zugleich wächst jedoch das Misstrauen gegenüber der neuen Technologie: 16,1 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein sehr geringes Vertrauen in KI.
Die Gründe dafür werden schnell deutlich: Jede achte Nutzerin bzw. Nutzer (12,4 Prozent) ist in den letzten Monaten Opfer von Betrug oder Fehlinformationen durch manipulierte oder gefälschte Bilder im Netz geworden, jede neunte befragte Person von veränderten Videos, insbesondere durch den Einsatz von KI. Um das Vertrauen in KI zu stärken, halten die Befragten vor allem unabhängige Prüfungen und Zertifizierungen (42,9 Prozent), staatliche Regulierungen (41,0 Prozent) sowie verstärkte Aufklärung über Chancen und Risiken (37,6 Prozent) für wichtig. Dies zeigt, dass transparente Kommunikation und klare Richtlinien notwendig sind, um das Potenzial von KI auszuschöpfen und gleichzeitig die Bedenken der Verbraucherinnen und Verbraucher ernst zu nehmen.
Digitale Aufklärungsangebote gefragt
Dr. Christiane Rohleder hielt im Rahmen des Pressekonferenz zum Sicherheitsindex fest: „Das Sicherheitsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher im Netz hat einen neuen Höchstwert erreicht. Über 80 Prozent der Personen agieren vorsichtiger online […], gleichzeitig wünschen sich so viele Menschen wie noch nie digitale Aufklärungsangebote, um das Netz sicher nutzen zu können. Das schafft gute Voraussetzungen, damit solche Maßnahmen auch erfolgreich etabliert werden können.”
Der DsiN-Sicherheitsindex spiegelt die Zielsetzung wieder, insbesondere diejenigen Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, die bis dato wenig über wirksame Online-Schutzmaßnahmen wissen. Das betrifft häufig Personen, die nicht von formalen Bildungsangeboten profitieren. Mit Projekten wie dem Digitale Engel, der aufsuchende Aufklärungsarbeit für Ältere bietet und dem Digital-Kompass, der sich an hör-, seh- und mobilitätsbeeinträchtigte Menschen wendet, existieren bereits wichtige Angebote zur digitalen Kompetenzförderung.
Der DsiN-Sicherheitsindex 2024 kann hier heruntergeladen werden: DsiN-Sicherheitsindex 2024 | Deutschland sicher im Netz (sicher-im-netz.de)