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Projektvorstellung „Aktiv und digital in Brandenburg“
2030 wird fast ein Drittel der Brandenburgischen Bevölkerung 65 Jahre und älter sein, in der Prignitz selbst sind das 25.000 Menschen. Für ein selbstbestimmtes und vielfältiges Leben im Alter ist daher die gesellschaftliche Teilhabe wichtig, sowohl analog als auch digital. Mit diesen Informationen startete der Landesseniorenbeauftragte Norman Asmus vom MSGIV (Ministerium für Gesundheit, Soziales, Integration und Verbraucherschutz) die Veranstaltung zum bundesweiten Digitaltag am 16.06.2023. Er gab u.a. einen Einblick in die Fortschreibung der Seniorenpolitischen Leitlinien sowie in den 8. Altersbericht. Als entsprechende Handlungsempfehlungen sieht das Land u.a. vor, die Bildung, die soziale Beteiligung und auch die digitale Daseinsvorsorge für Senioren voranzutreiben.
Genau dieses Thema greift das in Wittenberge vorgestellte Projekt „Aktiv und digital in Brandenburg“ auf, indem es eine Informationsplattform anstrebt, auf der sich, nicht ausschließlich, aber vor allem Senioren, über regionale Angebote, Neuigkeiten und Veranstaltungen informieren können. Die hybride Veranstaltung in Wittenberge bot passend zum bundesweiten Digitaltag zwei Zugangswege für die Projektvorstellung an. Die Gäste konnten sowohl vor Ort in der Wittenberger "Ansprech.Bar" teilnehmen oder sich von zu Hause aus per Videokonferenz online zuschalten. Für beide Seiten gab es die Möglichkeit, den Präsentationen zu lauschen und über ein Abstimmungs-Tool auch Ideen und Anregungen zu hinterlassen.
Nach Beendigung der Online-Konferenz konnten interessierte Gäste bei einem gesunden Mittagssnack mit den seniorenrelevanten Akteuren ins Gespräch kommen und Netzwerken. Dazu haben sich vier Thementische vor Ort präsentiert. So hat der Digitallotse Holger Kalinowski den Gästen die Möglichkeit geboten, das vorab präsentierte Seniorenportal „digital.vital“ selbst am Tablet auszuprobieren und sich durch die Module „Veranstaltungen“, „Pinnwand“ oder „Informationen rund um die Pflege“ zu klicken. Anhand der Materialien vom Digital-Kompass lassen sich digitale Themen verständlich erklären. So werden diese auch in regelmäßig angebotenen Smartphone-Kursen, die Herr Kalinowski betreut, genutzt. Die Materialien vom Digital-Kompass setzen den Fokus zudem auf die Ermöglichung der digitalen Teilhabe für Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigungen.
Auch der Kreisbehindertenbeirat, der Beratungen zu behindertenrelevanten Themen bietet und Probleme behinderter Menschen aufgreift, war mit der 1. Stellvertreterin Barbara Pusch vor Ort und konnte Einblicke in die wertvolle Gremienarbeit geben. Gleich gegenüber standen u.a. mit Cornelia Eichler-Körtge die Wittenberger Gesundheitsbuddys Rede und Antwort zu ihrer aktivierenden Tätigkeit in der Häuslichkeit. Ehrenamtlich Engagierte bringen dabei Bewegung und gute Gespräche in die Wohnungen pflegebedürftiger Menschen zur Aktivierung von Kraft, Koordination und geistiger Fitness. Gleichzeitig ist Frau Eichler-Körtge mit der Volkssolidarität über den Pakt für Pflege bestrebt, Wittenberge zu einer demenzfreundlichen Kommune umzugestalten und bietet ab Juli ein Austausch-Kaffee sowie ab September „Hilfe beim Helfen“-Schulungen für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz an. Einen Tisch weiter informierte die Akademie 2. Lebenshälfte über aktuelle Projekte, wie z.B. das Potsdamer Seniorennetz „Mittendrin in Potsdam“, eine neue digitale Plattform für Menschen in der zweiten Lebenshälfte und somit ein passender Austausch für das anvisierte Prignitzer Vorhaben.
Die Veranstaltung war ein erster Aufschlag, um vorrangig die regionalen Akteure über das Seniorenportal „digital.vital“ zu informieren und Interesse zu wecken, zukünftig eigene Angebote dort zu platzieren. Es wird weitere Formate geben, die sowohl für die Anbieterseite als auch für die Nutzerseite sind, um alle Beteiligten und Interessierten thematisch abzuholen. Zunächst steht die Aufnahme von Anforderungen, Inhalten und Funktionalitäten in einer gemeinsamen Runde mit Vertretern des Landkreises sowie der Prignitzer Kommunen an, um das Seniorenportal gebrauchstauglich und nachhaltig zu planen. Anschließend kann die Pilotierung in der Region erfolgen, indem das Seniorenportal für die Kommunen bzw. den ganzen Landkreis bereitgestellt wird. Das Projekt „Aktiv und digital in Brandenburg“ wird durch das GKV-Bündnis für Gesundheit und die BzgA gefördert.
Redaktion: Franziska Paul (Volkssolidarität LV Brandenburg, Verbandsbereich Prignitz-Ruppin)
Infos und Kontakt zum Digital-Kompass Standort in Wittstock: https://www.digital-kompass.de/standorte/standort-wittstock