16. Dezember 2021

Vorsicht vor Betrugsmaschen

Sicher spenden zu Weihnachten

Mann mit Kreditkarte
Quelle
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Weihnachtszeit ist traditionell auch Spendenzeit. Doch wie erkenne ich unseriöse Aufrufe und wie stelle ich sicher, dass das Geld da ankommt, wo ich es möchte?

In keinem anderen Monat im Jahr geben die Deutschen so viel Geld für freiwillige Zuwendungen aus. Laut dem Deutschen Spendenrat macht der Dezember 20 Prozent des jährlichen Spendenaufkommens aus. Das liegt zum einen natürlich am Gedanken an das Fest der Liebe beziehungsweise Nächstenliebe. Zum anderen kann das ganz rational-praktische Gründe haben: Da Spenden steuerlich absetzbar sind und zum Jahresende die eigene Finanzsituation sehr gut überschaubar ist, schauen viele, ob man mit einer Spende nicht nur anderen, sondern vielleicht auch sich selbst helfen kann.

Zunächst gilt es zu entscheiden, wen man denn nun eigentlich unterstützt. Sollte der Steuerabzug ein Thema sein, kommen nur vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannte Organisationen in Frage. Das sind Vereine, Stiftungen, Hilfsorganisationen, aber auch Religionsgemeinschaften und politische Parteien beziehungsweise Wählervereinigungen. Leider gibt es mittlerweile eine ganze Reihe an unseriösen Methoden zum Spendensammeln, bei denen das Geld nicht da ankommt, wo es sollte.

Unaufgeforderte Telefonanrufe sind nicht erlaubt

Im Einzelfall lässt sich das meist schwer nachweisen, mögliche Warnhinweise gibt es dennoch einige. So sind beispielsweise unaufgeforderte Telefonaufrufe (sogenannte „cold calls“) gesetzlich verboten. Kommt darüber ein Spendenaufruf zustande, ist das ein schlechtes Zeichen. Achten Sie bei Webseiten auf das Impressum und die dort angegebenen Kontaktinformationen. Inwieweit sind diese echt und tatsächlich erreichbar? Wer sind die Ansprechpartner? Bekommen Sie auf inhaltliche Fragen konkrete Antworten? Setzen die weiteren Inhalte der Seite sehr stark auf Emotionen? Werden Sie mit dramatischen Bildern und Worten moralisch unter Druck gesetzt und wird damit eine Spendenbereitschaft erzwungen?

Bei Spenden an der Haustür sollten Sie prüfen, ob die entsprechende Organisation überhaupt Bargeld-Spenden annimmt. Viele lehnen diese Variante kategorisch ab und konzentrieren sich beim direkten Kontakt auf die Mitgliedergewinnung. In jedem Fall sollten echte Mitarbeiter:innen einen Dienstausweis oder sonstigen Nachweis ihrer Tätigkeit mit sich führen. Wie bei der Webseite sollten auch Broschüren eine gewisse inhaltliche Tiefe und Transparenz aufweisen.

Das DZI Spenden-Siegel schafft Transparenz

Als Gütesiegel für seriöse Spendenorganisationen hat sich das „DZI Spenden-Siegel“ vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen etabliert. Es wird nur vergeben, wenn die Organisation „mit den ihr anvertrauten Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht“. Des Weiteren heißt es, „sie sind leistungsfähig, arbeiten transparent, wirtschaften sparsam, informieren sachlich und wahrhaftig und haben wirksame Kontroll- und Aufsichtsstrukturen. Auf diese Weise gewährleisten sie, dass die ihnen zufließenden Spenden den gemeinnützigen Zweck erfüllen“. In der Online-Datenbank des DZI können alle relevanten Informationen zu teilnehmenden Initiativen eingesehen werden.

Als feste Crowdfunding- und Spendenplattformen für soziale, kreative und gesellschaftliche Projekte haben sich Startnext und betterplace.org einen Namen gemacht. Hier müsste darauf geachtet werden, inwiefern eine Gegenleistung erfolgt oder ob es eine freiwillige Ausgabe bleibt, um eine Spendenquittung zu bekommen.

Unser Tipp: Die Seite Utopia.de hat Ideen für sinnvolle Weihnachtsgeschenke gesammelt. So kann man unter anderem beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) Spenden schenken – entweder an bestimmte Projekte oder „zur allgemeineren Verwendung in den Themenbereichen Naturschutz oder Meere“. Auch Ärzte ohne Grenzen, die UNO-Flüchtlingshilfe oder die Welthungerhilfe bieten diese Form der Spende an.

Von
D.Lehmann