19. Februar 2018

LKA warnt vor falschen Polizisten

Auf einem Tisch: Laptop, Tablet, Smartphone jeweils mit einem großen Schloss-Symbol auf dem Bildschirm
Quelle
Adobe Stock, Autor: nik0.0kin

Einen Trick verwenden Betrüger derzeit besonders häufig, der sich besonders an ältere und alleinstehende Menschen richtet: Sie geben sich als Polizeibeamte aus. Das LKA Niedersachsen, einer der Kooperationspartner des Digital-Kompass, richtet sich deshalb mit dem Appell an die Bevölkerung: Seien Sie wachsam!  

Die meisten Menschen wollen Sie natürlich nicht betrügen. Es gibt aber auch einige, die sich gezielt schwächere und alleinstehende Menschen aussuchen für ihre Betrügereien, da diese leichter zu überrumpeln sind. Denn sie haben nicht sofort jemanden in ihrer Nähe, den sie fragen oder der sie schützen kann. Daher die Bitte: Vermitteln Sie diesen Hinweis auch an ältere Menschen aus Ihrem Umfeld!

So gehen die Betrüger vor

Am Telefon meldet sich eine Person bei Ihnen und gibt sich als ermittelnder Polizeibeamter oder Staatsanwalt aus. Die Person am Telefon sagt, dass bei einem festgenommenen Einbrecher ein Notizzettel mit Ihrem Namen und Ihrer Anschrift gefunden wurde. Nun wolle die Polizei weitere Straftaten verhindern und andere Komplizen festnehmen. Dazu sei Ihre Mitarbeit erforderlich.

Der Täter ist in diesem Gespräch sehr geschickt und wird versuchen, Informationen über Bankkonten, Wertanlagen, Schmuck, Vermögensverhältnisse und vorhandene Wertgegenstände zu erlangen. Auch wird ggf. angeboten, natürlich zu Ihrem Schutz, vorbeizukommen und Geld, Schmuck sowie weitere Wertgegenstände abzuholen, um es für einen bestimmten Zeitraum bei der Polizei sicher aufzubewahren. Mancher Täter ist sogar so dreist und erzählt, dass man Hinweise auf eine angebliche Mittäterschaft von Bankmitarbeitern habe. Ziel ist es, auch das Vertrauen in die Bank und deren Mitarbeiter zu erschüttern.

Die angezeigte Telefonnummer der Polizei ist gefälscht

Durch technische Manipulation können die Täter die echte Telefonnummer der Polizei (auch 110) im Display Ihres Telefons anzeigen. Dazu der ausdrückliche Hinweis: die Notrufnummer 110 wird von der „echten“ Polizei nicht übertragen!

SIE KÖNNEN SICH SCHÜTZEN!!

  • Die „echte“ Polizei fordert Sie niemals auf, Banküberweisungen oder Bargeldabhebungen durchzuführen, um Ermittlungen zu unterstützen.
  • Seien Sie misstrauisch. Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Sie haben immer Zeit für eine Rücksprache mit Angehörigen, Vertrauenspersonen und der örtlichen Polizei!
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen zu einem Einbruch in der Nähe! Es ist auch schon vorgekommen, dass während eines Telefonats ein angebliches Gespräch von Tätern vorgespielt wird, in dem deutlich Stimmen von Personen zu hören sind, die sich verabreden, Geld von Ihrem Konto abzuheben.
  • Polizisten in ziviler Kleidung weisen sich mit einem Dienstausweis aus und haben Verständnis dafür, dass man bei der Polizeizentrale nachfragt. Suchen Sie selber die Telefonnummer der Polizei heraus.
  • Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück - legen Sie auf! Verständigen Sie bei verdächtigen Vorfällen umgehend die 110 oder Ihre örtliche Polizeidienststelle! Seien Sie auch misstrauisch, wenn Sie während des Gesprächs mit dem Handy zur Bank gehen und Geld von Ihrem Konto abheben sollen. Da Sie ja immer noch mit dem Täter telefonieren, kann dieser sicher sein, dass Sie keine Person Ihres Vertrauens befragen oder über die Telefonnummer 110 die richtige Polizei anrufen.

Noch ein Hinweis: In letzter Zeit wurden auch Fälle bekannt, in denen sich die Betrüger als Bankmitarbeiter oder andere Amtspersonen ausgegeben haben.

Von
G.Steinke