15. Mai 2024

Welttag der digitalen Barrierefreiheit am 16.05.2024

Eine Person mit lockigen Haaren und dunkler Sonnenbrille auf dem Kopf hält in einem Hörsaal ein Tablet hoch, mit dem ein Text mit Markierungen von einer Präsentation vergrößert dargestellt wird. Vor der Person steht ein Bildschirm mit größeren Buchstaben. Um die Person herum sitzen andere Menschen in dem Hörsaal.
Quelle
Anna Spindelndreier | helloyou. studio | www.gesellschaftsbilder.de

Am 16.05.2024 ist der Welttag für digitale Barrierefreiheit. Was erstmal so groß und schwierig klingt, muss es in Wirklichkeit gar nicht sein.

Digitale Barrierefreiheit ist automatisch kompliziert? Nicht wirklich!

Zum Hintergrund des 16.05.

Der Global Accessibility Awareness Week (GAAW) ist der Welttag der digitalen Barrierefreiheit. Es wird bereits viel getan, um das Thema voranzutreiben: gesetzliche Regelungen, Initiativen, Förderprogramme ... Dennoch schrecken viele vor dem Thema zurück, weil es im ersten Moment kompliziert klingt und vielleicht auch die Befürchtung vor sehr hohen Kosten besteht. Eins vorweg: Ja, das Thema kann kompliziert und teuer werden, beispielsweise beim Umrüsten einer Webseite. Einige Dienstleister sowie Hersteller von Produkten sind ab Mitte nächsten Jahres auch zur Barrierefreiheit verpflichtet. Wen das betrifft und was es zu beachten gilt, hat die Bundesfachstelle für Barrierefreiheit übersichtlich und informativ zusammengestellt

Dennoch gibt es bereits einfache Schritte, die auch ohne Kosten und großes technisches Wissen umgesetzt werden können. Besonders wichtig zu betonen ist, dass digitale Barrierefreiheit allen hilft, auch wenn es keine offizielle Verpflichtung dazu gibt. Einfache Tipps und weiterführende Informationen möchten wir Ihnen kurz näher bringen. 

Was bedeutet digitale Barrierefreiheit?

„Digitale Barrierefreiheit beschreibt zum einen die Erfahrung von Menschen, IT-Lösungen (Software, Websites etc.) ohne Barrieren auffinden und nutzen zu können. Barrieren sind beispielsweise unzureichende Farbkontraste oder die Unmöglichkeit, eine Website ohne Maus – also mit der Tastatur – navigieren zu können.“ (Quelle: Der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik) Im Umkehrschluss heißt das, dass Medien, Webseiten etc. auch ohne Hilfsmittel nutzbar sein sollten. Unterschieden wird außerdem in verschiedene Kategorien von Barrieren: physiologisch (z.B. bei fehlender Feinmotorik), auditiv (bei eingeschränktem Hörvermögen) und visuell (bei eingeschränktem Sehvermögen). 

Welche einfachen Maßnahmen können Sie beachten?

  • Schriftgrößen: Viel hilft nicht gleich viel. Nutzen sie nicht automatisch eine riesige Schriftgröße. Irgendwann sind die Wörter zu groß, um im Ganzen auf dem Bildschirm angezeigt werden zu können. Das unterbricht den Lesefluss und erschwert die Wahrnehmung des Textes. Ein gutes Tool zum Berechnen der Schriftgröße bietet leserlich.info. 
  • Kontraste: Digitale Barrierefreiheit ist nicht automatisch mit weniger schönen Inhalten gleichzusetzen. Vermeiden sollte man allerdings ähnliche Farben von Hintergrund und Schriftfarbe. Die Kontraste sollten möglichst hoch sein, beispielsweise heller Hintergrund mit dunkler Schrift. Ein Unterstützung zum Kontrast-Check gibt es ebenfalls auf leserlich.info.
  • Alternativtexte: Personen, die nicht gut oder gar nicht mehr sehen können, nutzen meist einen Screenreader (= Software, die Inhalte von Webseiten und Dokumenten vorliest). So wird es notwendig, dass auch Bilder beschrieben werden. Hierfür werden sogenannte Alternativtexte genutzt. Für einfache Bilder genügen meist schon zwei bis drei Sätze bzw. max. 100 Zeichen. Anders sieht es aus, wenn es sich um Gemälde o.ä. handelt. Tipps hierfür gibt es vom KSL.NRW
  • Untertitel: Wiederum benötigen nicht gut oder gar nicht hörende Personen Untertitel bei Videos. Diese werden beispielsweise bei YouTube automatisch generiert. Es ist aber empfehlenswert, diese manuell zu bearbeiten, um eine gute Grammatik und Rechtschreibung der Wörter zu gewährleisten. Auch erkennt das Programm nicht immer die korrekten Worte. Das kann zu Verständnisschwierigkeiten führen. Eine kurze Anleitung dazu gibt es vom BIK für Alle.

Insgesamt gibt es natürlich noch einige Hinweise mehr. Allerdings ist Ihnen mit den oben genannten bereits gut geholfen. Weitere Tipps erklären wir Ihnen in unserer Online-Reihe "Digitale Barrierefreiheit für alle". Infos und Zugangsdaten gibt es in einem Artikel auf unserer Webseite. Sie können nicht teilnehmen? Kein Problem. Wir werden die Online-Reihe demnächst wiederholen! Behalten Sie hierfür und für weitere spannende Veranstaltungen unsere Terminseite im Blick.

Weitere Hinweise

Sie haben weitere Fragen und Anmerkungen? Dann schreiben Sie uns gern an info@digital-kompass.de

Von
M.-Ch. Möhring