19. April 2021

Smart Home & Co. – Intelligente Unterstützung im Alter

Frau sitzt in ihrem vernetzten Zuhause
Quelle
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Vom intelligenten Medikamentenspender, der an die Einnahme von Tabletten erinnert über Sockelleisten, die nachts automatisch den Weg ins Bad leuchten bis hin zu Sensoren im Boden, die im Falle eines Sturzes einen Alarm auslösen: Das Angebot an seniorengerechten Smart Home-Anwendungen und technischen Assistenzsystemen ist groß. Ebenso groß ist bei vielen älteren Menschen das Bedürfnis, bis ins hohe Alter selbstbestimmt im eigenen Zuhause wohnen zu können. Smarte Anwendungen und Systeme können hierbei unterstützen und dazu beitragen, dass trotz Einschränkungen oder eventueller Pflegebedürftigkeit ein Verbleib im vertrauten heimischen Umfeld möglich ist. Doch was genau steckt hinter dem Begriff „Smart Home“? Was beschäftigt Seniorinnen und Senioren in diesem Zusammenhang? Und wie können smarte Technologien in den eigenen vier Wänden eingesetzt werden?

Das intelligente und vernetzte Zuhause

In einem klassischen „Smart Home“ sind verschiedene internetfähige Geräte in der Wohnumgebung miteinander vernetzt und können untereinander kommunizieren. Zentral gesteuert werden diese entweder im eigenen Zuhause oder aus der Ferne – beispielsweise per Tablet oder Smartphone. In die Vernetzung können u.a. smarte Geräte oder Elemente im Haushaltsbereich (z.B. Lichtquellen, Heizung) oder aus der Kommunikations- und Unterhaltungselektronik (z.B. digitale Sprachsteuerungsassistenten, Smart TV) einbezogen werden. Zudem gibt es eine Reihe an Einzelprodukten und technischen Assistenzsystemen, die in ihrer Funktionsweise smart sind, jedoch nicht zwangsläufig mit die gesamte Wohnungsvernetzung eingebunden sind (z.B. smarter Medikamentenspender, digitaler Türspion).   

Motivation für die Nutzung smarter Technologien

Geht es um den Mehrwert, den smarte Technologien im häuslichen Umfeld schaffen können, versprechen sich ältere Menschen vor allem die Erhöhung von Komfort und Sicherheit, verbesserte soziale Teilhabemöglichkeiten, Unterstützung im Alltagshandeln und eine Optimierung der häuslichen, pflegerischen und gesundheitlichen Versorgung. Besonders groß ist in diesem Zusammenhang der Wunsch nach einem möglichst langen Erhalt der eigenen Selbstständigkeit, um den Übergang in ein Pflegeheim zu verhindern. Sofern smarte Technologien diese Punkte erfüllen, können sie damit einen wesentlichen Beitrag leisten, um ältere Menschen in ihrem Alterungsprozess kontinuierlich und zuverlässig zu begleiten, Risikoszenarien im Voraus zu erkennen und involvierte Personen darauf aufmerksam zu machen.   

Wichtige Voraussetzungen: Leichte Bedienbarkeit und Datensicherheit

Faktoren wie Datenschutz und -sicherheit sind Seniorinnen und Senioren besonders wichtig im Nutzungskontext smarter Technologien. Neben der Wahrung der eigenen Privatsphäre gibt es jedoch viele weitere Faktoren, die ältere Menschen voraussetzen, bevor sie der Vernetzung des eigenen Zuhauses und einer dauerhaften Nutzung smarter Anwendungen zustimmen würden. Dazu zählen Faktoren wie soziale Verträglichkeit,  leichte Bedienbarkeit, zuverlässige Funktionsfähigkeit, möglichst unsichtbar verbaute Technik sowie ein klar erkennbarer Alltagsnutzen. Ebenso entscheidend für die Anschaffung smarter Systeme und Technologien ist der nötige finanzielle Aufwand bzw. die Investitionsbereitschaft von Wohnungsunternehmen sowie Vermieterinnen und Vermietern.  

Anwendungsbereiche: Smart Technologien für Ältere

Die folgende Übersicht bietet einen ersten Überblick, in welchen Bereichen smarte Anwendungen und technische Assistenzsysteme für ältere Menschen Anwendung finden können.

Sicherheit in den eigenen vier Wänden
- intelligente Eingangstüren
- Sturzerkennung und In/aktivitätsmessung mittels Sensoren und Kameras
- Brandschutz mittels vernetzten Rauch- und Gasmeldern
- automatische Nachtbeleuchtung per Bewegungsmelder
- elektrische Zutrittskontrolle per digitalem Türspion

Komfort im heimischen Alltag
- Anbindung an Internet-Serviceplattformen / Online-Lieferdienste
- automatisierte Fernablesung von Strom- oder Gasverbrauch
- programmierbare Schalter
- Steuerung von Heizung, Licht & Lüftung per Smartphone/Tablet  
- vernetzte Unterhaltungselektronik (Smart TV, Smart Speaker…)

Gesundheit und Pflege zu Hause
- Hausnotrufsysteme (z.B. per Hausnotrufknopf oder smarter Armbanduhr)
- Übertragung medizinischer Daten an Ärzte oder Gesundheitszentren
e-Health-Angebote / Digitale Sprechstunden   
- Spiel-, Sport- und Bewegungsangebote mittels Spielkonsolen  

Kommunikation und soziale Teilhabe
- audiovisuelle Kommunikation mit Verwandten, Freunden oder Nachbarn
- digitales „Schwarzes Brett“ im Mehrparteienwohnhaus / der Kommune
- Vernetzung mit Kommune, Behörden, Ehrenamt über digitale Plattformen

 

Weiterführende Informationen finden Sie unter:

Verbraucherzentrale e.V. 
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/wohnen/smart-…

Achter Altersbericht – Ältere Menschen und Digitalisierung 
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/ministerium/berichte-der-bundesregierung/a…



Von
E.Nehse