Neues Projekt
Nach dem Digital-Kompass: Der Analog-Kompass kommt!
Liebe Leser:innen! Bei dieser Meldung handelte sich natürlich um einen April-Scherz. Wir hoffen, Sie konnten darüber lachen. Für etwaige entstandene Missverständnisse und Komplikationen bitten wir um Entschuldigung.
Sechs Jahre lang stellte der Digital-Kompass kostenfreie Angebote für Senior:innen rund um Online-Themen bereit. Im persönlichen Austausch, bei Schulungen und in „Digitalen Stammtischen“ konnten Interessierte Grundlagenwissen aneignen, neue Dinge ausprobieren und Berührungsängste mit dem Internet abbauen. Entscheidend für den Erfolg war dabei die Zusammenarbeit mit den Internetlots:innen in deutschlandweit 100 Standorten, die mit bemerkenswertem Einsatz auf regionaler Ebene zahllose Teilnehmende gewinnen und begeistern konnten.
BAGJO übernimmt Koordination
Zum Ende der Projektlaufzeit wurde nun eine Neuausrichtung für das Folgevorhaben beschlossen. Am 02. Mai startet der Analog-Kompass. Die Schirmherrschaft übernimmt die BAGJO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Jugendorganisationen) unter Leitung von Prof. Dr. Heinrich Umbug. In der Erklärung heißt es dazu: „Die Digitalisierung ist und bleibt ein umfassender und bedeutender Prozess für unsere Gesellschaft. Durch die herausragende Arbeit von etlichen Initiativen, Projekten und Plattformen wie dem Digital-Kompass sehen wir die Menschen in unserem Land aber mittlerweile mehr als ausreichend für diese Herausforderung gerüstet.“
Es habe sich gezeigt, dass der gewünschte Selbstlerneffekt bei den älteren Menschen schon längst eingetreten sei. Darum können man sich nun auf Bereiche konzentrieren, die in den vergangenen Jahren leider sträflichst vernachlässigt wurden. Heinrich Umbug sagt dazu: „Bei allem Fortschrittsdenken pro Digitalisierung wurde bedauerlicherweise unterschätzt, wie klassische, vermeintlich altmodische Praktiken und Fähigkeiten peu à peu verloren gehen.“ Dies sei insbesondere bei jüngeren Menschen beziehungsweise den sogenannten Digital Natives (Personen, die in der digitalen Welt aufgewachsen sind) zu beobachten.
Abhängigkeit von digitalen Medien zu groß
Eine Studie vom ADAC (Allgemeiner Deutscher Analog-Club) scheint das zu bestätigen. So seien acht von zehn Jugendlichen heutzutage nicht mehr in der Lage eine gedruckte Karte zu lesen, geschweige denn einen Straßenatlas wieder korrekt zusammenzufalten. Die, die mit der Karte grundsätzlich umgehen konnten, wunderten sich dennoch, warum denn kein beweglicher Live-Standort angezeigt wird und wo die gewünschte Ankunftszeit angegeben werden kann.
Der Analog-Kompass hat sich daher zum Ziel gesetzt, solche und weitere Grundkompetenzen jüngeren Menschen zu vermitteln, damit diese nicht von den älteren abgehängt werden und die Abhängigkeit von digitalen Medien zu groß wird. Besonderen Andrang gibt es bereits für die „Analogen Stammtische“ zu den Themen „Das Einmaleins des Häkelns“ mit Sebastian Trick und Nadja Adel von Strich und Faden e.V. und dem Workshop „Überleben ohne WLAN“ mit den Anonymen Analogen.
Zum Angebot des Analog-Kompass gehören ebenfalls Exkursionen zu historischen Bauwerken und Monumenten. Die erste Tour führt entlang der schönsten noch aktiven Telefonzellen Berlins. Wer einen Stammtisch verpasst, muss nicht traurig sein: Die Polylux-Folien der Referent:innen können für eine Portogebühr von 2,75€ postalisch angefordert werden.