Repair Cafés
Gemeinsam reparieren statt wegwerfen
Der Anteil an technischen Geräten pro Haushalt ist in den vergangen Jahrzehnten drastisch gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt verfügen mittlerweile 91 Prozent der Privathaushalte in Deutschland über einen Flachbildfernseher, bei den DVD- und Blu-ray-Geräten sind es bereits beachtliche 57% und Spielekonsolen finden sich in fast jedem dritten Zuhause – und das ist nur ein kurzer Einblick in den Bereich Unterhaltungselektronik. Fest steht: Die meisten Helferlein, die wir tagtäglich verwenden, sind elektronischer Natur und immer häufiger internetfähig (Stichwort Internet der Dinge).
Gewollter Verschleiss als Problem
Fest steht leider auch, dass manche Hersteller bewusst Strategien einsetzen, um die Produktlebensdauer zu begrenzen, beispielsweise mit dem Einsatz von Sollbruchstellen. Diese oft auch als „geplante Obsoleszenz“ bezeichnete Methode ist für die Unternehmen natürlich lukrativ, für Verbraucher:innen jedoch kostspielig und ein Problem für die Umwelt.
Im Jahr 2009 hat die Umwelt-Journalistin Martine Postma deshalb das Konzept von sogenannten Repair Cafés als Anleitung zur Verfügung gestellt. Darunter versteht man Orte und/oder Veranstaltungen, bei denen in der Regel von Ehrenamtlichen geleitete Reparaturen von defekten Alltags- und Gebrauchsgegenständen durchgeführt werden. Meist scheitert die privat durchgeführte Instandsetzung am passenden Werkzeug, weshalb Repair Cafés für gewöhnlich eine Art temporäre Werkstatt bereitstellen. Damit soll ein bewusstes Zeichen gegen die erwähnten Marketingstrategien und gegen die Wegwerfgesellschaft gesetzt werden.
Der Andrang bei solchen Veranstaltungen ist erfahrungsgemäß groß, Interessierte sollten sich deshalb besser vorab anmelden und eine gewisse Wartezeit einplanen. Eine Garantie, dass die Reparatur gelingt, gibt es nicht. Dafür ist der Besuch eines Repair Cafés bis auf eventuell benötigte Ersatzteile kostenlos. Eine Übersicht über alle teilnehmenden Orte und Veranstaltungen finden Sie auf der offiziellen Repair Cafe-Webseite oder beim Netzwerk Reparatur-Initiativen.