01. Juli 2021

"Drei Fragen an..." den Digital-Kompass Standort in Ingolstadt

Personen nutzen Selfiestick
Quelle
DsiN: Schlasius

Diese Woche stellen wir "3 Fragen an..." Marianne Karajlovic und Georg Gehring von den „Senioren ins Netz“ (SIN) aus Ingolstadt. Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ bieten technikbegeisterte Senioren im Bürgerhaus ihr Wissen und ihre Unterstützung an. Egal ob Computer, Tablet, Smartphone oder E-Book, die „SINs“ haben für alle Probleme ein offenes Ohr. Und zwei von den Engagierten haben sich die Zeit genommen, unsere Fragen zu beantworten. Und wir versprechen sicherlich nicht zu viel, wenn wir sagen: Damit sprechen sie vielen anderen ehrenamtlich Aktiven aus der Seele.

Wie sind Sie zur Arbeit beim Digital-Kompass-Standort gekommen?

Marianne Karajlovic (Mitglieder Gruppe “SIN” seit 2012): Zunächst einmal habe ich, nachdem ich in Rente gegangen bin, eine sinnvolle ehrenamtliche Tätigkeit gesucht. Durch Zufall bin ich Anfang 2012 in unserer Heimatzeitung auf einen Artikel aufmerksam geworden, in dem Mitstreiter für die "Senioren ins Netz" , die nur einen Teil des vielseitigen angebotenen Spektrums des Mehrgenerationenhauses darstellen, gesucht wurden. Es gab eine interessante  Informationsveranstaltung, in der u.a. die Ziele und die Voraussetzungen besprochen wurden. Ich habe mich dazu entschlossen, dort mitzuwirken und bin seitdem gerne dabei.

Georg Gehring (Mitglied der Gruppe “SIN” seit 2020): Ich bin über die "Senioren-ins-Netz (SIN)" zum Digital-Kompass gekommen. Die SINs geben im  Ingolstädter Bürgerhaus für Computer, Handy und Tablet eine direkte Unterstützung und Beratung, auch bieten sie Schulungen für ausgewählte Software in kleineren Gruppen an.
Da die Digitalisierung des Alltags und die Nutzung von Internet immer wichtiger wird, jedoch für die Generation ohne Computererfahrung eine beachtliche Hürde darstellt, möchte ich meine Kenntnisse nutzbringend für die ältere Generation beisteuern.

Was wollen die Leute lernen?

Marianne Karajlovic: Anfangs waren die Hauptlerninhalte alles rund um den PC, Anwendungssoftware wie Textverarbeitung, Präsentationen, Bildbearbeitung, Erstellen von Fotobüchern etc. Oder einfach nur: ich habe jetzt einen neuen Laptop, wie gehe ich damit um und welche Möglichkeiten habe ich. In den letzten Jahren hat sich das ein wenig geändert: Es gibt immer mehr Senioren mit Tablet und/oder Smartphone und die Fragestellungen sind dementsprechend anders, z.B. wie lade ich eine App herunter und welche sind überhaupt sinnvoll für mich. Ganz wichtig ist das Thema Kommunikation; die Themenvielfalt ist riesig, und wie beim Computer ist es auch hier ratsam, auf die Gefahren und Fallstricke aufmerksam zu machen, die diese Medien auch haben.

Georg Gehring: In Einzelberatungen stehen bei Einsteigern Fragen zur Bedienung der Software und Hardware im Vordergrund (wie mache ich was, z.B. sichern von Bildern, welche Apps brauche ich für das, was ich machen möchte, welche Einstellungen sind sinnvoll, z.B. bei der Datenschutz). Dann kommen Fragen zu den verwendeten Begriffen (was ist ein Browser, was sind Links oder Cookies, was bedeutet Download, etc.), mit der Zeit wollen sie auch ein gewisses Verständnis der Zusammenhänge ausbauen, was grundsätzlich die gefühlte Sicherheit in der Verwendung steigert.

Wie begeistert man Senior:innen für digitale Themen und das Internet?

Marianne Karajlovic: Wenn einmal die Grundbegriffe verstanden sind, habe ich die Erfahrung gemacht,  dass das Interesse an immer mehr Themen geweckt wird und die "Angst" überwunden wird. Ganz wichtig ist es, bei allen Erklärungen viel Geduld aufzubringen, es zahlt sich aus.

Georg Gehring: Die Senioren und Seniorinnen können am Besten über deren vorhandene Interessen an die digitale Welt herangeführt werden. Doch dazu brauchen sie eine Vorstellung wofür z.B. das Internet genutzt werden kann und welche Erleichterungen erreicht werden. Ob es nun für Oma und Opa die Videotelefonie mit den Enkeln, für Musikliebhaber das Internetradio, YouTube, oder Smartphone mit tausenden Audiotitel, für die Wissbegierigen die unermessliche Informationsvielfalt ist. Doch müssen ihnen die Möglichkeiten in einer angemessenen Weise gezeigt werden.

Standort Ingolstadt
Ansprechpartnerin: Wiltrud Nosse
Telefon: 0841 305 2800
E-Mail: buergerhaus@ingolstadt.de
Internetseite: https://www.ingolstadt.de/buergerhaus

Von
K.Braun