04. August 2021

Themenquartal

Digital und klimaneutral: Die Smart Green City

Smart City
Quelle
Pixabay_Tumisu

Das Thema Umweltschutz ist auch in Zusammenhang mit der Digitalisierung von enormer Bedeutung. Mit der Energie, die allein monatlich pro Person für Suchmaschinenanfragen bei Google verbraucht wird, könne man laut des US-Unternehmens eine 60-Watt-Glühbirne für drei Stunden mit Strom versorgen. Fakt ist: Die riesigen Rechenzentren der Internetdienstleister verschlingen Unmengen an Energie – und das rund um die Uhr.

Sechs von zehn Menschen werden in urbanem Raum leben

Umso wichtiger ist es, dass neue Konzepte und Ideen dabei helfen den Verbrauch an anderer Stelle zu senken oder zu optimieren. Im städtebaulichen Kontext wird so beispielsweise aus einer Smart City eine Smart Green City. Und das wird höchste Zeit: Prognosen zufolge werden bis 2030 sechs von zehn Menschen im urbanen Raum leben. Zu den Vorreitern moderner Entwicklungskonzepte gehören unter anderem Wien, Kopenhagen, Tokio und Amsterdam.

In der Stadt Konstanz, die zusammen mit 27 Städten in Deutschland vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) als Modellprojekt ausgewählt wurde,  umfasst die Strategie für das Ziel Klimaneutralität unter anderem ein intelligentes Parkleitsystem, das Autos von der in der Regel überfüllten Innenstadt abzweigt. Von dort kann man das umfangreiche Fahrrad-Mietensystem konrad (Konstanz+Rad) nutzen, das auch Lastenräder bereithält. Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Bildung von sogenannten hybriden Stadträumen. Das bedeutet, dass zum Beispiel online beim lokalen Einzelhändler bestellt und dann vor Ort die Ware abgeholt wird. Auch virtuelle Stadtführungen sind in dem Zusammenhang denkbar.  

Versorgungsunternehmen ermöglichen Auswertung von Verbrauchsdaten

Im dänischen Jütland haben sich neun unabhängige Strom-, Gas- und Wasseranbieter zusammengeschlossen, um aus den Zählerwerten ihrer Kund:innen auf einer gemeinsamen Plattform eine genaue Verbrauchsdatenauswertung vornehmen zu können. Dadurch können Techniker:innen viel leichter Wartungsarbeiten vornehmen und potenzielle Störungen erkennen. Verbraucher:innen profitieren von einer transparenteren und ausführlicheren Darstellung ihrer Nutzung und sind so eher angehalten ihren Konsum zu überdenken.

Viele weitere Ideen und Projekte werden derzeit überall auf der Welt getestet. Fest steht, dass mit den Möglichkeiten der Digitalisierung sowohl eine Steigerung der Lebensqualität als auch ein nachhaltiges und klimaneutrales Stadtbild möglich sind.

Von
D.Lehmann