24. Juni 2021

Suchmaschinen-Alternativen zu Google: Daten- oder Umweltschutz?

Die Suchmaschine DuckDuckGo
Quelle
DuckDuckGo

Google ist als Suchmaschine aus dem Internet nicht mehr wegzudenken. In den meisten Ländern ist das US-Unternehmen mit seinem Dienst Marktführer, nur wenige Staaten wie Russland (mit der Suchmaschine Yandex) und China (mit Baidu) bilden da eine Ausnahme. Nichtsdestotrotz steht Google regelmäßig in der Kritik. Vor allem, weil Google mit der Verzahnung weiterer Services wie etwa dem Navigations-Tool Maps oder YouTube als Videoplattform sehr viele Nutzerdaten sammeln kann. Grund genug einmal zu schauen, welche Alternativen es denn aktuell gibt.

DuckDuckGo

Die Suchmaschine DuckDuckGo verspricht Nutzer:innen, dass keine persönlichen Informationen wie beispielsweise die IP-Adresse von ihnen gespeichert werden. Anders als bei vielen Diensten werden die Suchergebnisse auch nicht von den bisherigen Suchanfragen beeinflusst, eine Profilierung findet angeblich nicht statt. Ein Kritikpunkt ist, dass die Server in den USA stehen und daher die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nicht greift.

Startpage

Bei der Suchmaschine Startpage steht ebenfalls der Datenschutz im Vordergrund. Da wohl keine IP-Adressen und Tracking-Cookies gespeichert werden, beschreibt sich der Dienst selbst als „diskreteste Suchmaschine der Welt“. Die Suchergebnisse werden zwar von Google geliefert, allerdings entfernt Startpage bei der Anfrage sämtliche Informationen, die Rückschlüsse auf Ihre Person zulassen. Der Server steht in den Niederlanden und unterliegt damit der DSGVO.

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Qwant

Der französische Anbieter Qwant ist die dritte Suchmaschine in der Reihe mit Fokus auf Datenschutz. Auch hier wird damit geworben keine personenbezogenen Daten zu speichern, eine permanente Browserdatei werde nicht angelegt, heißt es. Der Sitzungs-Cookie, der beim Öffnen der Seite angelegt wird, werde beim Verlassen sofort gelöscht. Die Suchergebnisse sollen ebenfalls für sämtliche Nutzer:innen unabhängig vom bisherigen Suchverhalten gleich sein.

Ecosia

Die „grüne“ Suchmaschine Ecosia hat sich einen Namen damit gemacht sämtliche Einnahmenüberschüsse aus der Werbung in ein Regenwaldprojekt zu stecken. Laut Betreiberangaben finanzieren rund 45 Suchanfragen das Anpflanzen eines neuen Baums. Ecosia basiert auf Microsofts Suchmaschine Bing. Ecosia hat seinen Sitz in Berlin und unterliegt daher der DSGVO. Laut der Datenschutzerklärung teilt man Bing neben der eigentlichen Suchanfrage auch das Abrufdatum, die IP-Adresse, den Browser und die Spracheinstellung mit.

Und sonst?

Neben größeren Anbietern wie Yahoo existieren noch etliche weitere Suchmaschinen. Manche haben ebenfalls einen Datenschutz-Fokus (wie z.B. MetaGer), andere finanzieren gemeinnützige Projekte (Gexsi). Stiftung Warentest hat 2019 einen Test zwischen verschiedenen Anbietern durchgeführt, auch bei dem Fachmagazin CHIP Online oder Utopia.de, der Online-Plattform für Nachhaltigkeit, findet man entsprechende Auflistungen.


Von
D.Lehmann